Ich bemerke immer wieder, dass viele Menschen sich davor scheuen, anderen beim Gespräch in die Augen zu schauen. Dabei ist der Blick in die Augen in zweierlei Hinsicht sehr bedeutend in der Kommunikation.
Wissenschaftler der Cornell University haben herausgefunden, dass der Blickkontakt eine völlig unbewusste und angenehme Verbindung zum Gegenüber produziert. Schauen wir dem Gesprächspartner in die Augen, signalisieren wir ihm Interesse und Aufmerksamkeit. Wir zeigen dem Gegenüber, dass wir ihn wahrnehmen und ermöglichen damit den Beziehungs- und Vertrauensaufbau.
Beim Blickkontakt geht es jedoch nicht nur um unsere Wirkung auf das Gegenüber. Aus dem Gesicht und dabei speziell aus den Augen lassen sich sehr gut Informationen ablesen. So sehr wir unsere Gedanken verbergen wollen, die Augen sind der Spiegel unserer Seele, denn sie erzählen mehr über uns als wir denken. Nur müssen wir es lesen.
1. Was die Person bisher erlebt hat
Hat jemand in seinem Leben überwiegend große Mengen an negativem Stress und Gefühlen wie Ärger, Trauer oder Verzweiflung bewältigen müssen, sind oftmals auch die Augen von diesen schweren Zeiten gezeichnet.
Gleiches gilt auch im umgekehrten Fall. Menschen, die überwiegend erfolgreich durchs Leben gegangen sind und viele Momente der Freude durchlebt haben, können zwar auch ausgeprägtere Falten um die Augen herum besitzen. Meistens sind diese dann jedoch eher Lachfalten. Gleichzeitig strahlen diese Menschen eine gewisse Lebensfreude aus, die sie über den Blick transportieren.
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2. Ihr Gegenüber fühlt sich unsicher
Demonstratives Wegsehen und hin und her suchende Augen sind ein Zeichen von Unsicherheit. Auch ein besonders schnelles Blinzeln – erst recht, wenn es plötzlich auftaucht und Ihr Gegenüber sich gewöhnlich eher ruhig verhält – zeigt, dass er sich unsicher fühlt.
Achtung: Dieses Signal verrät Ihnen nicht sofort, warum er sich unsicher fühlt. Dies kommt auf den Kontext an. Möglicherweise ist das Gefühl in einer Situation vor dem Gespräch entstanden. Dann sollte es jetzt langsam verschwinden. So z. B. die Nervosität eines Kandidaten beim Vorstellungsgespräch.
Beobachten Sie die Unsicherheit allerdings als plötzliche Reaktion, wenn Sie dem Gegenüber eine gezielte Frage gestellt bzw. eine Aussage getroffen haben, ist dies ein Zeichen für eine Lüge. Eventuell versucht Ihr Gegenüber Ihnen dann auch Informationen vorzuenthalten.
3. Daran erkennen Sie Sympathie
Eine Vergrößerung unserer Pupillen – auch als brow-flash-response bezeichnet – ist eine globale Sympathiegeste, wie der Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibelsfeldt weltweit nachweisen konnte.
Eine Pupillenvergrößerung hilft beispielsweise einem guten Verkäufer zu erkennen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, den Abschluss zu tätigen. Nämlich dann, wenn sich die Pupillen deutlich weiten und damit Zustimmung signalisieren. Gleiches gilt auch für Verhandlungssituationen.
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4. Sind die Emotionen echt?
Zeigt Ihr Gesprächspartner echte Freude oder schauspielert er nur? Letzteres ist der Fall, wenn sich dabei keine Lachfältchen um die Augen bilden, sondern nur der Mund bewegt wird.
Neben Freude ist Angst sehr gut an den Augen zu erkennen. Das haben Ralph Adolphs und sein Team vom California Institute of Technology in Pasadena herausgefunden. So kann jemand Furcht noch so gut verbergen, an seinen Augen lässt sich Angst immer ablesen.
Der Blick in die Augen ist ein wesentlicher Faktor in der Kommunikation zwischen Menschen im Beruf und Alltag. Probieren Sie es aus. Schauen Sie daher gleich beim nächsten Gespräch Ihrem Gegenüber etwas genauer in die Augen.
Die Übung für den Blickkontakt
Es gibt eine einfache Übung, mit der man sich selbst dazu bringen kann, dem anderen bewusst in die Augen zu schauen. Nehmen Sie sich dazu einfach vor, ab sofort bei jedem Menschen zum Beginn eines Gesprächs herauszufinden, wie seine Augen gefärbt sind. Wenn Sie das bewusst tun, zwingen Sie sich selbst, Ihrem Gesprächspartner in die Augen zu blicken. Nach einer Weile gelingt der Blickkontakt automatisch.